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Ergotherapie
Was ist Ergotherapie?
Die Ergotherapie – abgeleitet vom Griechischen „ergein“ (handeln, tätig sein) – geht davon aus, dass
„tätig sein“ ein menschliches Grundbedürfnis ist und dass gezielt eingesetzte Tätigkeit
gesundheitsfördernde und therapeutische Wirkung hat. Deshalb unterstützt und begleitet Ergotherapie
Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung
bedroht sind und/oder ihre Handlungsfähigkeit erweitern möchten. Die Handlungsfähigkeit im Alltag
steht dabei immer im Zentrum der Ergotherapie.
Definition „Ergotherapie Austria“
Wann braucht Ihr Kind Ergotherapie?
Die meisten Kinder können sich wie ihre Altersgenossen bewegen, miteinander spielen, Aufgaben des
Alltags meistern und mit anderen kommunizieren.
Ist einer dieser Punkte der Handlungsfähigkeit aufgrund verschiedenster Ursachen eingeschränkt,
kann dies die Entwicklung Ihres Kindes negativ beeinflussen. Davon ist meist nicht nur Ihr Kind
selbst, sondern auch dessen Umfeld (Eltern, Verwandte, Freunde, Kindergarten, Schule etc.) betroffen
und dies kann zu sehr belastenden Situationen für alle Betroffenen führen.
In der Ergotherapie können folgende Entwicklungsbereiche gezielt gefördert werden:
die Wahrnehmungsverarbeitung (Tiefensensibilität/Körperwahrnehmung,
Oberflächensensibilität/Tastsinn, Gleichgewichtssinn, sehen, hören, riechen schmecken)
die motorische Entwicklung (Feinmotorik, Grobmotorik),
die Entwicklung der Kognition (das Denken),
die Spielentwicklung,
die Sprachentwicklung,
die emotionale Entwicklung
und die soziale Entwicklung.
Die Therapie rückt Ihr Kind mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt, dabei wird vor allem auf
Ressourcen und Stärken Ihres Kindes aufgebaut. Das Alltagsproblem/Ziel der Therapie wird
entweder vom Kind selbst benannt oder eine Veränderung wird von den Eltern erwartet/gewünscht.
Bei Bedarf und mit ausdrücklicher Erlaubnis der Eltern können diese Themenstellungen auch mit
dem erweiterten Umfeld des Kindes (zum Beispiel mit LehrerInnen oder KindergartenpädagogInnen)
besprochen werden.
Die Alltagsprobleme können sich in den verschiedenen Lebensbereichen zeigen, also
im Bereich der Selbstversorgung (zum Beispiel anziehen, Zähne putzen, Schulweg meistern,
aufräumen, essen, schlafen, ...)
im Bereich der Produktivität – Schule/Kindergarten (zum Beispiel ruhiges sitzen, Probleme
in der Malentwicklung oder Stifthaltung, Hausübungssituation, Umgang mit anderen
Kindern/Erziehen/Lehrern, …)
und/oder im Bereich der Freizeit (zum Beispiel Spiel mit anderen Kindern, Freunde finden,
Benutzung von Spielplatzgeräten, sportlichen Aktivitäten, Entspannung/zur Ruhe kommen,
Hobbies finden…)
So gestalte ich die Therapieeinheiten
In der Ergotherapie findet zuerst ein ausführliches Erstgespräch statt, indem aufgrund der
Beschreibung des Tagesablaufes (COPM) des Kindes/der Familie mögliche Alltagsprobleme sowie
die Stärken und Vorlieben des Kindes besprochen werden. Durch eine ergotherapeutische Abklärung
wird versucht, die Ursachen dafür heraus zu finden und gemeinsam Ziele zu formulieren.
Die Therapie wird dann auf den Stärken, Ressourcen und Zielen Ihres Kindes und seines Umfeldes
individuell aufgebaut.
Dabei kommen je nach Bedarf verschiedenste Bewegungsangebote
(Körperwahrnehmung/Gleichgewicht/Koordination etc.), Fein- und Grafomotorische (Stifthaltung/-
führung) Aktivitäten und handlungsorientierte Aktivitäten (zum Beispiel kochen/backen, anziehen
etc.) zum Einsatz.
Da Ergotherapie am besten wirken kann, wenn alle Beteiligten mitarbeiten, ist eine Anwesenheit der
Bezugspersonen, sofern organisatorisch möglich, in der Therapie sehr erwünscht. Regelmäßige
Elterngespräche, in denen die Therapieinhalte besprochen werden und Fragen (zB. zum Alltag zu
Hause) beantwortet werden, sind ebenfalls Teil der Therapie.
Auch die Zusammenarbeit/Vernetzung mit dem Kindergarten/der Schule, kann (ausschließlich) mit
ausdrücklicher Erlaubnis der Erziehungsberechtigten, erfolgen.
Wie bekommen Sie Ergotherapie für Ihr Kind?
Ergotherapie erfolgt ausschließlich auf ärztliche Verordnung durch den Kinderarzt. Diese lassen Sie
dann von Ihrer Krankenkasse bewilligen (die Höhe der Kostenrückerstattung hängt von der
jeweiligen Krankenkasse ab). Mit einer entwicklungsdiagnostischen Abklärung (wir beraten Sie
gerne) und entsprechender Diagnose ist auch eine Kostenübernahme des Landes Tirol (Reha-Antrag)
möglich. Anschließend kann ein Termin zum Erstgespräch vereinbart werden.
Mein zusätzliches Angebot in der Ergotherapie:
Hausbesuch
Je nach zeitlichen Ressourcen biete ich Ergotherapie im häuslichen Setting (bei Ihnen zu Hause) oder
(sofern möglich/erwünscht) im Kindergarten/der Schule an. Dies wird entweder, bei medizinischer
Indikation, über eine Verordnung des Kinderarztes durch die Krankenkasse zum Teil rückerstattet
oder durch einen bewilligten Hausbesuch über einen Reha-Antrag (siehe oben) finanziert oder ist
privat zu zahlen.
Tiergestützte Ergotherapie
Da mich seit 2014 manchmal auch mein vierbeiniger Gefährte „Pepino“ in die Praxis begleitet, ist es
möglich, bei therapeutischer Indikation, eine tiergestützte Ergotherapie anzubieten. Pepino hat mit
mir eine Ausbildung zum Therapiebegleithund beim Verein „Tiere helfen Leben“ absolviert und ist
seit Dezember 2016 staatlich geprüfter Therapiebegleithund.
Kosten für die Ergotherapie in der Praxis Miteinander:
(Stand März 2017 – Änderungen vorbehalten)
60 min
65€
45 min
46,75€
30 min
32,50 €
Zuschlag Hausbesuch pauschal
29€
Zuschlag tiergestützte Therapie
10€
Kontakt:
ET Nadine Luger, Bsc
0650/8910107
nadine@praxis-miteinander.at
Werkbachgasse7
6112 Wattens
Ergotherapie & Logopädie
für Kinder und Jugendliche